Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg waren die Folgen für Deutschland und auch für unsere Region sehr schwierig und ungewiss. Die Grenzen Europas wurden deutlich verändert, Deutschland mußte ihre westlichen Regionen (Elsaß-Lothringen, die Region Eupen-Malmedy sowie im Osten verschiedene Regionen) abgeben, der Monarchie folgte eine Repuplik (Weimarer R.), erhebliche Reparationszahlungen standen an u.v.m.. Deutschland erlebte eine turbulente Zeit mit erheblichen wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Hinzu kamen immer wieder blutige Aufstände unterschiedlichster Gruppierungen im ganzen Reich. In den Versailler Verträgen 1919 wurden Deutschland erhebliche Wiedergutmachungsleistungen und Landabtretungen (s. vor) vorgegeben. Dies führte natürlich zu einem wirtschaftlichen Niedergang Deutschlands und erheblicher Not bei der Bevölkerung. Im Herbst 1923 steht das Reich vor dem Konkurs. Gleichzeitig war dies weiterer Nährboden für politisch unruhige Zeiten.

Im Nov. 1923 tritt erstmals Adolf Hitler, NSDAP-Führer, mit einem Putsch verstärkt in die Öffentlichkeit. Er scheiterte, aber es war (leider) nicht der letzte große Auftritt Adolf Hitlers.

Bei den in den 20-er Jahren des 20. JH durchgeführten Reichstagswahlen (RTW) spielte zunächst die NSDAP von A. Hitler im Monschauer Land und insbesondere auch in Eicherscheid eine unbedeutende Rolle. Bei den ersten RTW am 19.01.1919 war das „Zentrum“ die dominierende polititische Kraft im Monschauer Land. Von insgesamt 482 Wahlberechtigten in Eicherscheid erhielt das Zentrum 449 Stimmen. Bei den RTW am 04.05.1924 waren die Ergebnisse ähnlich; auch bei den Wahlen am 20.05.1928 hat sich in Eicherscheid nichts wesentlich verändert, obschon in einigen anderen Orten das Zentrum deutlich verlor, dagegen die NSDAP überproportional dazu gewann. Auch bei den RTW am 14.09.1930 erhielt die NSDAP in Eicherscheid nur eine Stimme. Erst am 06.11.1932 erhöhte sich der Anteil auf ca. 5 %, allerdings nach der Machtergreifung Hitlers am 30.01.1933 stieg bei den Wahlen am 05.03.1933 der NSDAP-Anteil auf über 13 %, im Vergleich zu anderen Orten aber immer noch relativ niedrig. Die Veränderungen waren sicherlich auch das Ergebnis einer immer stärker werdenden Propaganda. Details der Wahlen liegen dem AK vor und können jederzeit eingesehen werden.

Es folgten Jahre mit neuen diskriminierenden und antidemokratischen Gesetzen, Presseeinschränkungen, Verbot freier Gewerkschaften, Diffarmierung ethnischer Gruppen, letztlich der 2. Weltkrieg selbst mit Millionen von Toten, bis hin zur bestialischen Ermordung von Millionen von Juden und anderen Volksgruppen im Laufe des 2. Weltkrieges. Eine Darstellung all dieser Wahnsinns-Entwicklungen würde den Rahmen unserer Möglichkeiten deutlich überschreiten, ausreichend Literatur ist hierzu allerdings im Internet oder in den Buchhandlungen vorhanden.

Im Jahre 1936 wurde von den Nazis der Bau des Westwalls geplant und in den Jahren 1938 – 1940 gebaut; ein gigantisches Vorhaben. Der Westwall war ein Verteidigungssystem von der NL-Grenze bis zur Schweiz über 630 km Panzersperren, ca. 18.000 Bunkeranlagen sowie Stollen, Unterständen etc. und sollte das Eindringen des Feindes in den Westen Deutschlands verhindern; eine riesigen Baustelle. Auch rund um Eicherscheid wurden einige Bunkeranlagen, MG-Scharten, Nachrichtenbunker etc. gebaut. Das Bauunternehmen Kuckertz aus Jülich war mit den Arbeiten betraut. Rund 180 Arbeiter waren in der hiesigen Gastronomie oder bei Privatleuten untergebracht. Im Bereich des Dorfplatzes Om Feijld waren viele Baracken für Personal und Material aufgebaut.

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