Das heutige Am Gericht hat eine geschichtsträchtige Vergangenheit; stand doch noch bis Ende des 18. Jh dort ein Galgen. Zu damaliger Zeit verurteilte „Schwerkriminelle“ wurden hier hingerichtet. Die letzte Hinrichtung fand …. statt. Wo exakt der Galgen gestanden hat, hat Paul Stollenwerk aus Berichten der Zeitschrift „Eremit am hohen Venn“herausgefunden:

In der Zeitschrift, Ausgabe Nr. 4 vom 04.01.1927 wird folgende Frage gestellt:

„Im Jahre 1828 beschloß der Kreistag den an der Bezirksstraße von Monjoie nach Düren zwischen Imgenbroich und Simmerath gelegenen gänzlich unbenutzten und öde liegenden ehemaligen Richtplatz als sämtlichen Gemeinden des Kreises zugehörig, öffentlich zu verkaufen. Ist die Lage des betr. Grundstückes bekannt und wer ist jetzt Eigentümer desselben?“

Die Antwort erschien in Nr. 6 am 06.03.1927 auf den Seiten 47 und 48 wie folgt (Originaltext):

„Herr Heinrichs aus Eicherscheid gibt zur Antwort, deren Richtigkeit vom hiesigen Katasteramt aktenmäßig festgestellt wurde:

Nach Aussagen meines noch lebenden Vaters, der 1845 geboren wurde und dessen Eltern ihm in seinen Jugendjahren davon erzählt haben, ist der ehemalige Richtplatz, hier „Galgenfeldchen“ genannt, das Grundstück gewesen, auf dem die Wohnhäuser  des Herrn Alois Wilden und dessen Bruder, Herrn Johann Wilden, am Gericht stehen: diese Häuser sind in den 1860-er Jahren gebaut worden. Um das Jahr 1828 soll das betreffende Grundstück öffentlich verkauft worden sein und von Herrn Hubert Schnitzler und Ehefrau Elisabeth Cläßens aus Eicherscheid erstanden sein. In dessen Händen ist das Grundstück bis zu deren Tod verblieben, wonach Heinrich Förster von hier als testamentarischer Erbe das Grundstück miterbte. Dies wird in den ersten Jahren nach 1860 gewesen sein. Herr Heinrich Förster verkaufte dasselbe aber schon gleich nachher an Herrn Mathias Küpper von hier; selbiger hat es auch nicht lange behalten, sondern gleich nachher durch Tauschhandel abgetreten an den Vater des Alois und Johann Wilden Am Gericht, der auch gleich darauf sich ein Wohnhaus errichten ließ. Die Stelle wird wohl ein preuß. Morgen groß gewesen sein und soll Herrn Math. Küpper etwa 80 Reichsthaler gekostet haben.“

28.07.2014 – L. Siebertz

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