Ehrenwache am Denkmal für die Kriegsopfer

Vorwort vom AK Geschichte Eicherscheid – Teil 1

2014 jährt sich der Ausbruch des 1. Weltkrieges zum 100. Mal. Am 31.07.14 wurde im Deutschen Kaiserreich die Mobilmachung ausgerufen. Dies hatte auch für unseren Ort schreckliche Auswirkungen mit vielen gefallenen Soldaten und großem Leid in der Bevölkerung. Der 1. Weltkrieg ist vom US-Diplomaten George Kennan und von unzähligen internationalen Historikern in der Vergangenheit zurecht als Urkatastrophe des 20. Jh bezeichnet und im Detail aufgearbeitet worden und füllt große Bibliotheken mit umfangreicher Literatur.

Uns vom AK Geschichte Eicherscheid ist es jedoch wichtig, die Kriegsgeschehen und deren leidvollen Auswirkungen auf die Bevölkerung von Eicherscheid im nachfolgenden Beitrag darzustellen. Insbesondere geht es auch darum, den gefallenen Soldaten der heutigen Generationen noch mal ein Gesicht zu geben und ihnen zum 100. jährigen Kriegsausbruch eine angemessene Ehre zu erweisen. Im Übrigen sind die gefallenen Soldaten Vater, Opa oder Onkel der heute noch lebenden Generationen. Zwar können wir heute leider keine Zeitzeugen mehr zu diesem traurigen Geschichtskapitel hören, allerdings können wir auf eine umfangreiche Dokumentation aus dieser Zeit zurück greifen. Insbesondere sind dies das geführte Tagebuch vom im Ort zu seiner Zeit geschätzten „Altküsters“ Johann Michael Förster von 1914 – 16 und die Dokumentation zu den gefallenen Soldaten von der Eicherscheider Historikerin, Trude Heiler. Danke an die Hinterbliebenen von J.M. Förster für die Überlassung der Tagebücher und an Trude Heiler für die umfangreiche Dokumentation zu den gefallenen Soldaten.

Ein Attentat und seine Folgen – Kurze Zusammenfassung zum Kriegsausbruch – Teil 2

Während der Fahrt durch die bosnische Hauptstadt Sarajevo werden am 28.06.1914 der habsburgische Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin von einem serbischen Nationalisten erschossen. Nach einem mit Deutschland abgestimmten Ultimatum seitens des designierten Herrschers der österreichisch-ungarischen Donaumonarchie an Serbien erklärte Österreich-Ungarn am 28.07.14 den Krieg an Serbien. Dieses zunächst lokal relevante Attentat führte jedoch auf Grund der vielen geschlossenen internationalen Pakte und Bündnisse zu einer weltweiten Kettenreaktion mit der Beteiligung Deutschlands, Russlands, Englands, Frankreich, später USA u. a. an den kriegerischen Auseinandersetzungen. Zum Kriegsende mit der Unterzeichnung einer Waffenstillstandsveinbarung mit den Alliierten am 11.11.1918 wurden weltweit ca. 15 Mio Tote (ca. 9 Mio Soldaten und ca. 6 Mio Zivilisten)davon knapp 2 Mio. in Deutschland gezählt!!!

Neben dem oben erwähnten Attentat als eigentlicher Auslöser des Krieges führte sicherlich – und da sind sich fast alle Historiker einig –  der überschäumende Nationalismus und Patriotismus in den betroffenen Nationen auch zu einer regelrechten Kriegseuphorie und damit unvermittelt in die kriegerischen Auseinandersetzungen. Auch in den nachfolgenden Tagebüchern von J.M. Förster schwingt ein wenig diese damals im Ort zu erkennende Euphorie mit.

Britische Soldaten zogen nach der Waffenstillstandsunterzeichnung ins Rheinland ein mit allerlei Restriktionen, so z.B., an der Innenseite jeder Haustür war eine Liste anzuschlagen mit Name, Staatsangehörigkeit, Geschlecht, Alter und Beschäftigung der im Haus lebenden Personen. Ohne Erlaubnis der britischen Militärbehörde durfte niemand das Haus verlassen; diese Anordnung wurde jedoch nach wenigen Monaten gelockert. Jeder ab 12 J. muss im Besitz eines Personalausweises sein. Mit Verfügung vom 27.11.1918 geht die Schulaufsicht von der Kirche auf die staatlichen Behörden über gegen massiven Protest der Kirche und der Kirche nahestehenden Parteien, so z.B., der Zentrumspartei.

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